European Depression Day

Aktuelles

Presseinformation zum 22. Europäischen Depressionstag

„Depression in einer rastlosen Welt“

Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen und ein Betroffener im Dialog zum Europäischen Depressionstag

Hildesheim, 02. Oktober 2025 – „In einer Welt, die von Dauerkrisen geprägt ist – von der Corona-Pandemie über wirtschaftliche Unsicherheiten bis hin zu anhaltenden militärischen Konflikten – geraten immer mehr Menschen psychisch unter Druck. Aktuellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge leben weltweit inzwischen mehr als eine Milliarde Menschen mit einer psychischen Erkrankung – das ist fast jeder siebte Mensch. Auch in Deutschland zeigen sich die Belastungen deutlich: Depressionen, Angststörungen und andere psychische Erkrankungen nehmen seit Jahren zu – quer durch alle Altersgruppen und sozialen Schichten. Besonders betroffen sind häufig auch Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrung, die zusätzlichen Belastungen ausgesetzt sind und oft nur erschwert Zugang zu geeigneter Versorgung finden“, erläutert Prof. Detlef E. Dietrich, Ärztlicher Direktor im AMEOS Klinikum Hildesheim und Vertreter der European Depression Association (EDA) in Deutschland.

Vor diesem Hintergrund steht der Europäische Depressionstag am Sonntag, 5. Oktober 2025 – wie jedes Jahr initiiert von der EDA – unter dem Motto „Depression in einer rastlosen Welt“. Um über die aktuellen Entwicklungen, die gesellschaftlichen Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze zu informieren, fand am Donnerstag, 2. Oktober 2025 eine Online-Pressekonferenz statt. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen sowie ein Betroffener hatten dabei Einblicke aus Forschung, Praxis und persönlicher Erfahrung geben.

Bei der Online-Pressekonferenz hatten Expertinnen und Experten ihre Statements zu aktuellen Entwicklungen, Studien und Behandlungsperspektiven abgeben. Ergänzt wurde das Expertenpanel durch einen Betroffenen, der über seine persönlichen Erfahrungen mit Depression berichtet.

  • Prof. Detlef E. Dietrich, Ärztlicher Direktor im AMEOS Klinikum Hildesheim und Vertreter der European Depression Association (EDA) in Deutschland
    Einführung ins Thema: Zur Früherkennung depressiver Störungen
  • Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Mitglied des Deutschen Bundestages / Bündnis 90 / Die Grünen, Obfrau im Ausschuss für Gesundheit im Deutschen Bundestag, Berichterstatterin für seelische Gesundheit
    Finden Sie hier das Statement von Dr. Kirsten Kappert-Gonther zum Downlaod. Thema: Die mental health crisis – ein politischer Handlungsauftrag
  • Dr. med. Ilka Aden, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Zusatzqualifikationen in Psychotherapie, niedergelassen in Gemeinschaftspraxis in Braunschweig-Lamme, Landesverbandsvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Braunschweig, Leiterin der Psychosomatik des Instituts für hausärztliche Fortbildung, berufspolitische Tätigkeiten in KV und Ärztekammern
    Finden Sie hier das Statement von Dr. med. Ilka Aden zum Download.
    Thema: In der hausärztlichen Praxis zeigt sich oft zuerst, wie sehr die Seele belastet ist. Wir müssen das förmlich erschnüffeln – früh hinschauen, zwischen den Zeilen hören, dann behutsam befragen, um gemeinsam den nächsten Schritt zu gehen.
  • Ass.-Prof. Dr. Alexander Karabatsiakis, Repräsentant der European Depression Association in Österreich, Fachbereich Klinische Psychologie II, Schwerpunkt: Biomolekulare Psychotraumatologie & Stressforschung an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
    Finden Sie hier das Statement von Ass.-Prof. Dr. Alexander Karabatsiakis zum Download. Thema: Risiko- und Resilienzfaktoren bei mentalen Belastungen – eine Kurzübersicht zu Selbstwirksamkeit.
  • Georg Walter Lauscher, Student, Turniertänzer
    Finden Sie hier das Statement von Georg Walter Lauscher zum Download. Thema: Wege aus der depressiven Krise – Zurück aufs Parkett

Zusätzlich haben mehrere Experten der AMEOS Gruppe aus unterschiedlichen Disziplinen im Anschluss für eine vertiefende Diskussion gesorgt – beispielsweise zu Behandlungsangeboten. Beteiligt waren:

  • Dr. Daniel Ehmke, Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen AMEOS Klinika Neustadt und Eutin
  • Tina Eichner, Psychologische Psychotherapeutin, Direktorin Therapie und Sozialdienst AMEOS Ost
  • Dr. Simon Mayer, Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, AMEOS Klinikum St. Elisabeth Neuburg
  • Dr. Viktoria Märker, Chefärztin Allgemeine Psychiatrie II / Klinik für Psychosomatische Medizin & Psychotherapie, AMEOS Klinikum Osnabrück, Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie, Sexualmedizin, Kinder- und Jugendpsychiatrie

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Jugend in der psychischen Krise – 21. Europäischer Depressionstag sieht dringenden Handlungsbedarf

Hildesheim, 26. September 2024 – In Deutschland leiden laut aktuellen Schätzungen etwa fünf Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Ursächlich für Depressionen können genetische, biologische und umweltbedingte Faktoren sein. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg psychischer Störungen bei jungen Menschen. Durch die Corona-Pandemie und die anhaltenden Krisen haben sich einige Zahlen weiter verschärft: Das „Präventionsradar“ der Krankenkasse DAK-Gesundheit aus dem Jahr 2024 zeigt, dass bei Kindern und Jugendlichen psychische Störungen wie Erschöpfung, Einsamkeit, Ängste und auch psychosomatische Beschwerden erneut zugenommen haben.

„Wir erleben bei Kindern und Jugendlichen eine Entwicklung, die alarmierend ist. Dringend notwendig sind die Früherkennung psychischer Belastungen und die Etablierung von Präventionsinitiativen, um die Risiken für die mentale Gesundheit von Mädchen und Jungen zu minimieren und die Resilienz zu stärken. Es besteht die Gefahr, dass eine Generation nachfolgt, in der Gesundheitsprobleme und psychisches Leid weit verbreitet sind. Es ist wichtig, mit Aktionstagen wie dem Europäischen Depressionstag das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und es weiter zu enttabuisieren“, erläutert Professor Detlef E. Dietrich, Ärztlicher Direktor im AMEOS Klinikum Hildesheim und Vertreter der European Depression Association (EDA) in Deutschland. Er ergänzt: „Dass der Schlüssel zu besserer Prävention eine gezielte Neuausrichtung der Gesundheitspolitik ist, stellt auch ganz aktuell der ‘Expertenrat Gesundheit und Resilienz der Bundesregierung‘ in zwei Stellungnahmen fest und fordert ein grund­sätzliches Umdenken: Anstatt den Fokus in der Gesundheitspolitik auf die Behandlung von Krankheiten zu legen, solle bereits das Gesunderhalten noch mehr gefördert werden. Und die international besetzte renommierte Lancet-Kommission spricht bereits von einer ‘Youth Mental Health Crisis‘.“

Deswegen fokussiert der diesjährige Europäische Depressionstag am 6. Oktober 2024 mit dem Motto „Jugend in der psychischen Krise“ die Situation von Kindern und Jugendlichen.

„Darüber hinaus thematisiert der diesjährige Europäische Depressionstag die besondere Situation psychisch erkrankter Künstler. Mit über 1,8 Millionen Erwerbstätigen hat die Kunst- und Kulturbranche mehr Beschäftigte als die Autoindustrie und ist somit ein wichtiger gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bereich. Eine junge Künstlerin spricht über Ihre eigenen Erfahrungen mit einer psychischen Erkrankung und wie ihr die Künstlerhilfe, ein Hamburger Verein, der Betroffene nicht nur finanziell, sondern auch emotional und psychologisch zur Seite steht, geholfen hat. Ausgewiesene Experten stellen Risiko- und Resilienzfaktoren für psychische Erkrankungen in den Fokus und beleuchten Aspekte der Prävention und personalisierten Medizin sowie Handlungsbedarfe und Möglichkeiten aus therapeutischer Sicht.“

Am 26. September hat die Online-Pressekonferenz zum 21. Europäischen Depressionstag stattgefunden. In Kürze steht hier ein Mitschnitt der Pressekonferenz zur Verfügung. Teilnehmer waren:

Prof. Dr. med. Detlef E. Dietrich, Repräsentant der European Depression Association in Deutschland und Ärztlicher Direktor im AMEOS Klinikum Hildesheim
Thema: Jugend in der psychischen Krise – 21. Europäischer Depressionstag sieht dringenden Handlungsbedarf

Stefan Hossfeld, Schauspieler, Regisseur, Trainer und systemischer Berater, Heilpraktiker für Psychotherapie i. A., 2. Vorsitzender der Künstlerhilfe e. V. | Verein zur Förderung psychisch kranker Künstler
Interview: Besonders Schauspieler und kreative Menschen, deren Intuition essenziell ist, trifft eine Depression hart – unsere Emotionen sind unser Handwerkszeug, das bei einer Depression häufig nicht wie gewohnt eingesetzt werden kann

Anna Lisa Shirin Haeder, Sängerin, Studentin
Interview: Musik hat nicht mein Leben gerettet, aber die Menschen und das Verständnis mit dem sie uns verbindet

Priv.-Doz. Dr. Manuela Gander, Bindungsforscherin am Institut für Psychologie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und klinische Psychologin an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Innsbruck und Hall in Tirol
Thema: Das Leiden im Verborgenen: Die Relevanz frühzeitiger Versorgung und Prävention bei depressiven Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter

Ass.-Prof. Dr. Alexander Karabatsiakis, Repräsentant der European Depression Association in Österreich, Fachbereich Klinische Psychologie II, Schwerpunkt: Biomolekulare Psychotraumatologie & Stressforschung an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Thema: „Warum fragen wir nicht unsere Haare?“ Neue Auswertungsmöglichkeiten für mehr Prävention und bessere Versorgung von Depressionen

Infos zur European Depression Association:

Die European Depression Association (EDA) ist eine Allianz aus Experten und Erfahrenen sowie medizinischen Fachkräften und Organisationen aus 17 europäischen Ländern. Seit 2004 setzen sich ihre Mitglieder dafür ein, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Volkskrankheit Depression zu stärken – und das europaweit. Durch unterschiedliche Veranstaltungen, Pressekonferenzen und Pressemappen sowie Kooperation mit anderen Institutionen findet seit 2004 jährlich der „European Depression Day (EDD)“ statt.

Bis 2019 war der Europäische Depressionstag auf den 1. Oktober terminiert, seit 2020 wird der Europäische Depressionstag am ersten Sonntag im Oktober begangen.

In einer akuten Krise können sich Betroffene jederzeit kostenlos an die Telefonseelsorge unter der Nummer 0800 – 111 0 111 oder den Notruf 112 wenden.

Hilfe bei der Suche nach einem Therapieplatz bietet die Kassenärztliche Vereinigung jedes Bundeslandes und die Patientenservice-Nummer 116 117.

Pressemitteilungen zu vorangegangenen EDDs unter Presse.

Publikationen


EDA-Manifest (Zusammenfassung)


EDA-Manifest


Depression – Ein Ratgeber für Arbeitnehmer/-innen und Arbeitgeber/-innen


Partnersites

AMEOS Klinikum Hildesheim – Akademisches Lehrkrankenhaus für Pflege der FOM Hochschule Essen