Aktuelles
Online-Pressekonferenz 19. Europäischer Depressionstag (EDD)
Dienstag, 20. September 2022
Im Juni 2022 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihren Weltbericht über mentale Gesundheit – die Ergebnisse sind alarmierend: Die Corona-Pandemie hat global zu einem starken Anstieg einiger psychischer Krankheiten geführt. Bei Depressionen und Angststörungen beträgt der Anstieg weltweit allein im ersten Pandemiejahr 25 Prozent.
Auch in Deutschland wurden im Verlauf der Pandemie zusätzliche emotionale und stressbedingte Belastungen beobachtet, die in den verschiedenen Gesellschaftsgruppen unterschiedlich stark ausgeprägt waren. Insbesondere medizinisches Personal sowie Kinder und Jugendliche waren stark belastet. „Aktuelle Umfragen zeigen, dass das Andauern des Ukraine-Konflikts und die wirtschaftlichen Belastungen zusätzliche Sorgen erzeugen und die Menschen stark belasten. Große Teile der Gesellschaft sind sehr verunsichert und blicken weniger zuversichtlich auf die kommenden Monate“, erläutert Professor Detlef E. Dietrich, Ärztlicher Direktor im AMEOS Klinikum Hildesheim und Vertreter der European Depression Association (EDA) in Deutschland.
Das diesjährige Motto des Europäischen Depressionstages am 2. Oktober 2022, den die European Depression Association jährlich am ersten Sonntag im Oktober begeht, lautete daher:
Depressionen in Zeiten von Krisen und Unsicherheit erkennen und behandeln
Wir laden Sie ein, gemeinsam mit einer Betroffenen, einer Angehörigen und zwei ausgewiesenen Experten das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten: Neben neuen Studienergebnissen zur Resilienzforschung und Stress-Biologie werden Handlungsbedarfe und Möglichkeiten aus therapeutischer Sicht sowie die persönlichen Erfahrungen und Sichtweisen einer Angehörigen und einer Betroffenen thematisiert.
Zu sehen sind:
Prof. Dr. med. Detlef E. Dietrich, Repräsentant der European Depression Association in Deutschland und Ärztlicher Direktor im AMEOS Klinikum Hildesheim
Thema: Europäischer Depressionstag: Auswirkungen der aktuellen Krisen auf die psychische Gesundheit
Teresa Enke, Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung, einer gemeinnützigen Organisation, die die Erforschung und Behandlung von Depressionen sowie Herzerkrankungen bei Kindern zum Ziel hat. Teresa Enke ist die Witwe des deutschen Fußball-Nationaltorwarts Robert Enke, der im November 2009 durch Suizid starb.
Interview: Teresa Enke über die Rolle der Angehörigen von psychisch erkrankten Menschen in Zeiten von Corona, Krieg und Wirtschaftskrise
Ass.-Prof. Dr. Alexander Karabatsiakis, Repräsentant der European Depression Association in Österreich, Fachbereich Klinische Psychologie II, Schwerpunkt: Biomolekulare Psychotraumatologie & Stressforschung an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Thema: Mentale Gesundheit in Zeiten der Pandemie: Risiko- und Resilienzfaktoren bei psychischen Belastungen
Madeline Juno, deutsche Singer-Songwriterin
Thema: Offen und möglichst unverkrampft über das Thema Mental Health zu sprechen, ist mir wichtig – denn es gehört eben auch zu mir
Moderation: Prof. Dr. med. Detlef E. Dietrich

Infos zur European Depression Association:
Die European Depression Association (EDA) ist eine Allianz aus Experten und Erfahrenen sowie medizinischen Fachkräften und Organisationen aus 17 europäischen Ländern. Seit 2004 setzen sich ihre Mitglieder dafür ein, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Volkskrankheit Depression zu stärken – und das europaweit. Durch unterschiedliche Veranstaltungen, Pressekonferenzen und Pressemappen sowie Kooperation mit anderen Institutionen findet seit 2004 jährlich der „European Depression Day (EDD)“ statt.
Bis 2019 war der Europäische Depressionstag auf den 1. Oktober terminiert, seit 2020 wird der Europäische Depressionstag am ersten Sonntag im Oktober begangen.
In einer akuten Krise können sich Betroffene jederzeit kostenlos an die Telefonseelsorge unter der Nummer 0800 – 111 0 111 oder den Notruf 112 wenden.
Hilfe bei der Suche nach einem Therapieplatz bietet die Kassenärztliche Vereinigung jedes Bundeslandes und die Patientenservice-Nummer 116 117.
Pressemitteilungen zu vorangegangenen EDDs unter Presse.
Publikationen
EDA-Manifest (Zusammenfassung)
PDF, 88 KB (engl. Version)